LIEBE

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Die große Kunst, die Grenzen zwischen präzise komponierter Fiktion und authentisch anmutender Wirklichkeit verschwimmen zu lassen!

Inhalt

LIEBE

Michael Haneke präsentierte, ermutigt durch die positive Akzeptanz des preisgekrönten Meisterwerks DAS WEISSE BAND (Cannes, 2009), im Kinojahr 2012, auf dem Filmfestival an der Côte d´Azur, seinen Film LIEBE (Orginaltitel: AMOUR) – der aus meiner Sicht thematisch durchaus an HALT AUF FREIER STRECKE von Andreas Dresen erinnert.

Michael Haneke

Der Filmemacher ist der Sohn des aus Düsseldorf stammenden Regisseurs und Schauspielers Fritz Haneke und der österreichischen Burgschauspielerin Beatrix von Degenschild.

Nach einer misslungenen Aufnahmeprüfung am renommierten Wiener Max-Reinhardt-Seminar begann Hanecke Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaften zu studieren, was er jedoch nicht zu Ende führte. Statt dessen ging Haneke zum Fernsehen nach Baden-Baden, lernte dort das Film-Handwerk von der Pieke auf und blieb nebenher auch seiner großen Liebe für die klassische Musik treu.

Seit 2002 lehrt Michael Haneke als Professor an der Wiener Filmakademie das Fach Regie und sein erklärtes Ziel ist es, mit Filmen weniger unterhaltend zu wirken, aber den Zuschauer durch bewusste Irritation zum Nachdenken zu bewegen. Sowohl seine Universitätsstudien als auch die spätere Arbeit als Literatur- und Filmkritiker legten zudem den Grundstein für eine kritische Umgangsweise mit dem Medium Film.

LIEBE, Besetzung

In dem filmischen Meisterwerk, dem Drama LIEBE, sind die beiden französischen Schauspiellegenden Emmanuelle Riva (HIROSHIMA, MON AMOUR) und Jean-Louis Trintignant sowie die 1953 in Paris geborene Film- und Theater-Darstellerin Isabelle Huppert zu sehen.

Letztere gehört zudem zu den am höchsten dekorierten Protagonisten ihrer Generation (u.a. mehrfacher Europäischer Filmpreis, César, Molière, Prix Lumière ect.). Nicht minder erwähnenswert ist -wie gesagt- Jean-Louis Trintignant, der mit seinen Charakteren aus UND IMMER LOCKT DAS WEIB bzw. AUF LIEBE UND TOD oder in Costa-Gavras’ Oscar-gekröntem Klassiker Z Kinogeschichte schrieb und in dem Liebes-Drama AMOUR nach 14 Jahren ausschließlicher Theaterarbeit endlich wieder auf der Kinoleinwand zu sehen ist.

LIEBE, Filmkritik

„Mehr als zwei Stunden lang skizziert der Film die Liebe und das Leid der beiden alten Menschen, erzählt mehr durch Auslassungen als durch Demonstration, mehr durch das Nichtgesagte als durch das Gesagte, mehr durch Nuancen als durch große Gesten.

Vor allem aber ist das Drama LIEBE ein Film, der nicht allein dem Auge, sondern auch dem Gehör traut: Ein laufender Wasserhahn, der plötzlich abgestellt wird; ein Platzregen am geöffneten Fenster; der Klang eines Konzertflügels im Nebenraum; Geschirrklappern; die unartikulierten Hilferufe der hilflosen Frau – und schließlich die Stille, das lauteste Geräusch von allen…“(meint die „Badische Zeitung“)

News: Erfolg für Österreich – Hollywood ehrt den Schauspieler Christoph Waltz (Bester Nebendarsteller) und den Regisseur Michael Haneke (Bester Ausländischer Film) mit dem Oscar.

LIEBE, Filminhalt

Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva), seit Jahrzehnten verheiratet, sind kultivierte Musikprofessoren im Ruhestand. Als Anne einen Schlaganfall erleidet und fortan halbseitig gelähmt ist, werden die beiden auf eine harte, seelische Belastungsprobe gestellt.

Durch die direkte Kameraansicht auf eine sehr intime Situation eines einzigen Paares und deren Tochter Eva (Isabelle Huppert) entwickelt Haneke eine ganz eigene, herzzerreißende Episode einer Liebe, die uns allen zeigt, dass es selbst in der heutigen und oft unverbindlichen Zeit noch Sinn macht, den langen Weg durchs Leben gemeinsam zu gehen.


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: X VERLEIH, Sony Pictures Classics, wikipedia, Badische Zeitung

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