Im Dezember 2010 kam ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher Sci Fi-Film in die Kinos: Sein Titel MONSTERS.
Inhalt
MONSTERS
MONSTERS, vom englischen Computergrafiker und Regisseur Gareth Edwards in Szene gesetzt, sorgte bereits auf dem SXSW-Festival sowie in Cannes für Furore. Zum einen soll er mit dem fast unglaublichen Budget von nur 15.000 Dollar(!?) produziert worden sein und qualitativ sogar an das wesentlich aufwendiger hergestellte Anti-Rassismus-Drama DISTRICT 9 (Neill Blomkamp) oder den Independent-Blockbuster MOON (Duncan Jones) heranreichen. Ob MONSTERS allerdings hält was es verspricht…? Die unkonventionelle Entstehungsgeschichte klang zumindest interessant!
MONSTERS, die Mogelpackung
Gareth Edwards reiste mit den beiden Hauptdarstellern und einer semiprofessionellen Kamera in einem Kleinbus einmal quer durch Mexiko. Ohne spezielle Vorkehrungen und mit rekrutierten Laien drehte er die Szenen zu MONSTERS gleich an den Originalschauplätzen. „Zuhause“ am Computer sowie mit speziellen Effekten nachträglich bearbeitet, stellte Edwards das Projekt dann fertig.
Das Ergebnis: Würde man Peter Jackson’s (u.a. HERR DER RINGE, DER HOBBIT) Endzeitspektakel DISTRICT 9 mit Edwards MONSTERS vergleichen, bliebe am Ende nur das gemeinsame Szenario – die Außerirdischen. Ansonsten müsste der Apfel/Birnenvergleich herhalten bzw. liegen zwischen den Produktionen einfach Welten.
Denn wo tolle CG-Effekte und Gesellschaftskritik eine Einheit bilden, wurde im Gegenzug lediglich ein „außerirdisches Road-Movie“ erzählt, welches sich -und das sei positiv erwähnt- zumindest weitgehend über Konventionen des Genres hinwegsetzt…
MONSTERS, Filmkritik
Mit seinem Spielfilmdebüt hat Gareth Edwards ein „MONSTER“ geschaffen, in dem die MONSTER aber eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Die Aliens (Kraken ähnliche Geschöpfe) erblicken wir in ihrer vollen Pracht nur einmal. Ansonsten tauchen sie entweder kurz in den Fernsehnachrichten auf oder es huscht halt ein Tentakel um die Tankstellenecke.
Es ist somit vorwiegend das Wissen um deren Existenz und es sind weniger die brachialen Grusel-Schockeffekte, die dem Film eine unheimliche Stimmung verleihen. Dies wiederum muß differenziert betrachtet werden. Denn trotz der nur Andeutung bzw. visuellen Zurückhaltung, werden dem Zuschauer keine wirklich unfassbaren Wesen aus einer fernen Galaxie suggeriert. Dafür sind die Filmsequenzen einfach zu plump und spannungslos aufgebaut.
Was hingegen Gareth Edwards beim Drehbuch zu MONSTERS mehr zu interessieren schien, war die verhinderte Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Wie schon erwähnt, verweigert sich auch hier der Regisseur beharrlich den Zugeständnissen an herkömmliche Liebesgeschichten, wie sie häufig als Nebenhandlung bei dieser Art von Filmen anzutreffen sind (zum Beispiel in TRANSFORMERS).
So lässt Gareth Edwards zum Beispiel seinen Figuren nie die Möglichkeit, ihre gegenseitige Zuneigung wirklich auszuleben! Schade eigentlich, denn besonders bei den Szenen mit Whitney Able lag ständig ein erotisches Knistern in der infizierten Luft, das förmlich nach mehr Intensität verlangte. Letztendlich bleibt es aber nur bei ein paar schönen Einstellungen mit der apparten Blondine, welche jedoch und in jeder Hinsicht wenig Tiefgang beinhalten.
Dies trifft im Übrigen auch auf die teilweise improvisierten Dialoge zu. Der Gegensatz bei der Wortwahl zwischen den beiden professionellen Protagonisten und der handvoll Laiendarsteller, ist einfach zu gravierend und lässt allzusehr den Eindruck eines B-Movies entstehen. Ja, selbst wenn das Aufzeigen eines zwischenmenschlichen Drama in Form eines dokumentarischen Stils, dem Regisseur zwar weitaus wichtiger erschien, als mit geschliffenen Sätzen, Explosionen und Spezial-Effekten zu protzen, hat Edwards das in MONSTERS ebenfalls halt nur „billig“ auf die Reihe bekommen. Und ehrlich gesagt: Bei einem angeblich so knappen Budget, wäre alles andere auch ein kleines/großes Wunder gewesen!
Was bleibt somit vom Film? Manchmal ist Weniger tatsächlich mehr! Aber in diesem Fall nicht!
Mein Gott, was ist dieser Film für ein sterbenslangweiliger Käse! Dass Muster ist einfach zu simple gestrickt, der Mischmasch aus DISTRICT 9, AVATAR und THE ROADzu offensichtlich, als das daraus ein atemberaubender Mix aus Sozialkritik, Liebesgeschichte und independent Sci-Fi-Utopie entstehen könnte…
MONSTERS, Filminhalt
Gleich am Anfang des Films wird der Zuschauer darüber informiert, dass vor sechs Jahren die NASA eine Sonde auf den Jupitermond Europa geschickt hat.
Als diese mit einer Probe einer außerirdischen Lebensform zurück zur Erde unterwegs ist, stürzte sie über Zentralamerika ab. Kurz darauf taucht eine neue Lebensform auf und hat bald Mexiko neu-entdeckt!
Da die Bekämpfung der MONSTER durch das US-Militär erfolglos bleibt, soll die infizierte Zone, die mit einem hohen Schutzwall versehen Amerika vor dem Rest der Welt beschützt, endgültig geschlossen werden. Auf diese Nachricht hin beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod, von dem auch die Tochter eines Verlegers Samantha (Whitney Able, u.a. OBSESSION, MERCY) und der Berufsfotograf Andrew (Scoot McNairy, u.a. WONDERLAND) betroffen sind.
Zudem erfahren wir, dass Samantha zwar verlobt, aber irgendwie nicht glücklich scheint. Schnell verwischen während der Reise daher die Liebes-Fronten und Samantha ist trotz eines One-Night-Stands ihres Begleiters, offensichtlich an seiner Person weiterhin interessiert. Das leidenschaftliche Begehren der beiden rückt zunehmend ins Zentrum der Handlung.
Als dann Andrew die teuer erkauften Tickets für die letzte Schiffspassage zur vermeintlichen Sicherheitszone geklaut werden, bleibt als letzte Möglichkeit nur der Weg zu Fuß durch die infizierte und gefahrvolle MONSTER-Zone…
Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Capelight MONSTERS,
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