SAME SAME BUT DIFFERENT

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Die Geschichte eines jungen Deutschen, der sich in Kambodscha in eine Prostituierte verliebt. Mit David Kross und Apinya Sakuljaroensuk in den Hauptrollen.

Inhalt

SAME SAME BUT DIFFERENT

Mit dem Begriff „same same but different“ wird ein geflügeltes Wortspiel aus Thailand beschrieben. Es bedeutet soviel wie: „ähnlich/genauso – nur anders“. Auf das Kino angewendet, könnte man es frei übersetzen: „ein Schauspieler, aber in verschiedenen Rollen…“

David Cross

David Kross (u.a. 2003 ADAM & EVA) ist in jedem Fall ein „wandelbarer Typ“. Er wurde nicht umsonst als -der deutsche European Shooting Star- auf der Berlinale 2009 gefeiert.

Bereits 2006 entdeckte Detlev Buck (u.a. JONAS, DIE VERMESSUNG DER WELT) den jungen Schauspieler für seinen Film KNALLHART. Danach spielte er die Hauptrolle in KRABAT von Regisseur Marco Kreuzpaintner. Internationale Anerkennung erlangte David Kross an der Seite von Kate Winslet im Film DER VORLESER.

Apinya Sakuljaroensuk

Apinya Sakuljaroensuk debütierte 2007 mit PLOY. Geschrieben und inszeniert wurde der Film vom thailändischen Filmregisseur sowie Drehbuchautor Pen-Ek Ratanaruang.

PLOY feierte Premiere bei der „Director‘s Fortnight“ des Filmfestival in Cannes. Für ihre Rolle bekam Sakuljaroensuk mehrere Preise und war als „Beste Nebendarstellerin“ für den „Asian Film Award 2007“ nominiert.

SAME SAME BUT DIFFERENT oder „Wohin du auch gehst“

Das Drama SAME SAME BUT DIFFERENT ist an eine Geschichte angelehnt, wie sie manchmal und unverhofft das Leben schreibt: Im Februar 2006 veröffentlichte der junge Hamburger Journalist Benjamin Prüfer seinen Erlebnisbericht „Bis der Tod sie mir weg nimmt“ in einem Magazin.

Die überwältigende Zahl der Leserreaktionen veranlassten den Autor, den autobiographischen Roman „Wohin du auch gehst“ zu verfassen. Als Detlev Buck, Schauspieler und Regisseur, die ersten Druckfahnen gelesen hatte, wusste er, dass dies der Stoff war nach dem er schon seit langem sucht hat…

SAME SAME BUT DIFFERENT, Soundtrack

Die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg ist derzeit wieder sehr erfolgreich im Filmgeschäft anzutreffen.

So spielte sie in Lars von Triers skandalumwitterten Film ANTICHRIST an der Seite von Willem Dafoe, die Rolle einer von Depressionen und Wahnvorstellungen verfolgten Frau. In Detlev Bucks Kino-Werk  SAME SAME BUT DIFFERENT erleben wir  Charlotte Gainsbourg von einer ganz anderen künstlerischen Seite – als Sängerin.

Ihre wunderbare Single „Heaven Can Wait“, die sie im Duett mit dem findigen Naturtalent Beck präsentiert, übernimmt dabei eine musikalische Schlüsselrolle. Der Titel „Heaven Can Wait feat. Beck stammt aus ihrem Album „IRM“.

Das außergewöhnliche Album, was eine der innovativsten Songwriter und eine der faszinierendsten Frauen der Popkultur zusammen bringt, hat in Frankreich Kultcharakter und führt lange Zeit die Chartslisten an.

SAME SAME BUT DIFFERENT, Filmkritik

Regisseur Detlev Buck verfilmte Benjamin Prüfers Lebensbericht sehr authentisch bzw. einfach auf die richtige Art und Weise!

Ein Kinohighlight, bei dem alle „Zutaten“ stimmen: Bestsellervorlage, Starbesetzung, Soundtrack und ein sowohl romantischer wie zugleich fesselnder Filmstoff! Ein Werk das keiner zusätzlichen, künstlichen Dramaturgie bedarf, weil es durch die dargebotene Form der Thematik eine eigene Dynamik erhält und deren Faszination man sich einfach nicht entziehen kann.

Zudem wird in SAME SAME BUT DIFFERENT nicht versucht, krampfhaft die Buchstaben der Romanvorlage zeilengetreu auf die Leinwand zu meißeln. Vielmehr konzentriert sich Buck auf die Figuren seiner Protagonisten. Er schafft es ohne jeglichen Pathos, die Verzweiflung, Sehnsucht und  Courage augenscheinlich sowie realistisch darzustellen. Dabei sind die beiden Haupdarsteller, insbesondere Apinya Sakuljaroensuk, nicht nur eine Augenweide, sondern gleichzeitig wurden ihre Charaktere ebenso zielsicher in Szene gesetzt.

Sowohl David Cross als auch Apinya Sakuljaroensuk spielen perfekt und vermitteln eine absolute Glaubwürdigkeit ihrer Protagonistenrolle.

Und SAME SAME BUT DIFFERENT ist ein Film, der sowohl mit beeindruckenden Naturaufnahmen aufwartet und auch kleine Einblicke in die Kulturgeschichte und die Lebensweise der Bevölkerung Kambodschas gewährt.

Dabei sind es eher nachdenklich machende Bilder aus einem Land, dem durch jahrzehntelange, grausame Diktaturen soviel Schreckliches widerfahren ist, aber mit Menschen, die Hoffnung verbreiten und vorallem nie den Glauben an sich verloren haben. Aber gerade darin liegt wohl auch die hohe Kunst des Filmemachers, selbst bei vordergründiger, unromatischer Problematik und fast nebenbei, eine schöne aber nie kitschige Liebesgeschichte erzählen zu können. Diese wird außerdem und wie bereits erwähnt, von einem überagenden Soundtrack nicht zugemüllt, sondern wohldosiert unterstützt.

Fazit: Ja selbst wenn sich jene Ereignisse im Großen und Ganzen nicht so zugetragen hätten, würde es trotzdem ein großartiges Filmerlebnis bleiben. Cineastisch genialer geht’s fast wirklich nicht!

SAME SAME BUT DIFFERENT, Filminhalt

Foto: Delphi

Erzählt wird die anrührende Begegnung und die daraus entstehende, sprichwörtlich grenzenlose Liebe zwischen dem 23-jährigen Benjamin Prüfer und der 21-jährigen Sreykeo Solvan, einem Mädchen aus Phnom Penh, im Süden von Kambodscha.

Nach der Beendigung seiner Schulzeit hat Ben (David Cross) noch kein klares Ziel für seine Zukunft. Das Leben bietet zwar viele Möglichkeiten, eine Richtung sieht er allerdings nicht. So kommt ihm die Idee für einen Trip nach Kambodscha, den er mit seinem Freund und Mitbewohner Ed (Stefan Konarske) unternehmen will gerade recht.

In angenehmer Gesellschaft von weiteren Reisebekannten: Dem Österreicher Alex (Michael Ostrowski) und der Schweizerin Marie (Lucile Charlemagne) sowie einigen Joints, läßt sich zudem ganz entspannt auch über solche Fragen philosophieren: „Was mache ich hier? Warum bin ich hier? Was würde ich woanders tun?“

Auf  den ausschweifenden, nächtlichen Trips durch die Bars und Diskotheken von Phnom Penh begegnet Ben dann Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk), die seine eher bisher unbeschwerte Lebensphilosophie radikal auf den Prüfstand stellt. Ben wird aus der unbeschwerten Freiheit des Touristen, in die Wirklichkeit des krassen, sozialen Brennpunktes Phnom Penh entführt.

Die anmutige und bildhübsche Sreykeo ist ein offenes und aufgeschlossenes Mädchen. Tagsüber kümmert sie sich um ihre Familie und Nachts geht sie arbeiten. Und Sreykeo hat, wie die meisten Jugendlichen in diesem Alter, einen Traum: sie möchte einen Mann, ein Kind und einen Ort – wo sie hingehört…

Ben spürt  soviel Lebensfreude bei ihr und wenn sie gemeinsamen auf dem knatternden Moped durch die Strassen der Stadt fahren, ist es so, als würde Beide nichts mehr trennen können. Er ist fasziniert von den Begegnungen mit ihrer Familie, obwohl dabei zwei unterschiedliche Mentalitäten aufeinander prallen…und wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Und Sreykeo weiß, dass man Menschen die nur auf der Durchreise sind, letztendlich nicht halten kann. Aber Ben macht einfach Dinge, die noch keiner für sie gemacht hat. Er geht mit ihr zum Arzt und kauft ihr sogar einen Ring…

Jedoch bald muß Ben schmerzlich realisieren, dass sich Sreykeo nicht wie gedacht als Bardame die Nächte um die Ohren schlägt, sondern ihr Geld mit Prostitution verdient. Aber sie haben sich längst ineinander verlieben und er verlässt das relaxte Backpacker-Dasein. Ben erlebt mit Sreykeo die faszinierend wie gleichzeitig verwirrende Welt ihres Landes und nur Sreykeos chronischer Husten, der angeblichen von einer Mandelentzündung herührt, trübt ihre gemeinsame Zeit.

Als keine Besserung eintritt und eine intensivere Untersuchung die Hiobsbotschaft HIV beinhaltet, beginnt für beide eine harte Bewährungsprobe, welche sie bis an die Grenzen der Liebe und des mental Aushaltbaren führt…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Delphi, PANORAMA3000

SAME SAME BUT DIFFERENT, 8.7 out of 10 based on 7 ratings

13 Kommentare zu SAME SAME BUT DIFFERENT

  1. hab den film am locarnofilmfestival weltpremiere gesehen….
    er wird totalüberschätzt und ist nur eine weitere naive kitschige iiebesgeschichte wie sie von hollywood schon 1000 mal erzählt wurde.

    ich konnte leider am nächsten tag bei der filmbesprechung nicht dabei sein, mich würde jedoch sehr interessieren ob die kambotschanischen schauspieler auch nur annähernd soviel verdient haben wie die deutschen.

  2. Suche unbedingt Informationen zum Soundtrack, speziell zum Song aus dem Teaser.

    Konnte den Film auch schon sehen. Schön, sehenswert aber zu emotionslos für diese Story wie ich fand!

  3. Der Soundtrack kommt von Konstanin Cropper alias Get Well Soon, der schon die Filmmusik für PALERMO SHOOTING geschrieben hat.

  4. Hallo, ich kann das Lied aus dem Soundtrack einfach nicht finden.
    Kann mir jemand helfen und sagen, wie das nach Rammstein heißt?
    lg

  5. Hallo Ihr,
    kann mir jemand verraten, wie das Lied heißt, während sie mit dem Roller durch das Menschengetümmel fahren? Eigentlich ein sehr altes bekanntes französchisches Lied?!

  6. hey, weiß jemand wie das lied heißt, in dem die sängerin so schreit? das kommt immer wieder in dem film vor, ist aber oben nicht vermerkt.
    wär echt nett. :D

  7. Hallo Leute,

    hat den Film jemand schon zum Downloaden oder streamen gefunden?

    DVD soll ja erst im August 2010 rauskommen.

    Möchte den Film unbedingt sehen. Hab mir schon das Buch dazu bestellt.

    lg sebastian

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