SCHILF

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SCHILF ist ein physikalischer Thriller, der geschickt den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Quantenphysik mit der vermeintlichen Entführung eines Kindes und einem ebenso vermeintlichen Mord verwebt.

Inhalt

SCHILF

Wir haben nicht alles gehört, dafür das meiste gesehen, denn immer war einer von uns dabei. Ein Kommissar, der tödliches Kopfweh hat, eine physikalische Theorie liebt und nicht an den Zufall glaubt, löst seinen letzten Fall.

Ein Kind wird entführt und weiß nichts davon. Ein Arzt tut, was er nicht soll. Ein Mann stirbt, zwei Physiker streiten, ein Polizeiobermeister ist verliebt. Am Ende scheint alles anders, als der Kommissar gedacht hat – und doch genau so. Die Ideen des Menschen sind die Partitur, sein Leben ist eine schräge Musik. So ist es, denken wir, in etwa gewesen…(Klappentext)

SCHILF im Kino

Sowohl das CERN als auch die Universität zu Jena haben das Projekt unterstützt. Somi ist der Film SCHILF nicht nur spannend, sondern beinhaltet auch ein aktuelles Thema was wissenschaftlich korrekt und nachvollziehbar ist.

Die Regie führte Claudia Lehmann (MEMORYEFFEKT, HANS IM GLÜCK). Die Vorlage für ihr Langfilmdebut bildete wie gesagt der gleichnamige Bestsellerroman von Juli Zeh (u.a. auch SPIELTRIEB, Corpus Delicti).

Die Autorin Juli Zeh

Juli Zeh wurde 1974 in Bonn geboren und studierte Jura und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Debut-Roman SCHILF wurde in 28 Sprachen übersetzt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet…

SCHILF, Soundtrack

Man nehme einen musikalischen Klassiker aus dem Jahre 1965 und einen begabten Singer-Songwriter aus der Hauptstadt. Was kommt dabei heraus? Eine neue wunderschöne Version des Bob-Dylan-Klassikers „It’s All Over Now, Baby Blue“.

Der Berliner Maximilian Hecker konnte für den Titelsong von Claudia Lehmanns SCHILF gewonnen werden. Er selbst empfand die Möglichkeit, „It’s All Over Now, Baby Blue“ neu aufnehmen zu können, als „wahres Geschenk“, denn er bezeichnet sich als fanatischen Dylan-Liebhaber.

Maximilian Hecker

Maximilian Hecker beschreibt seine Lieder als „melancholische Pop-Hymnen“. Er hat bereits sechs Alben veröffentlicht, und die Aufnahmen zu seinem siebten, voraussichtlich im Sommer 2012 erscheinenden Album „Mirage Of Bliss“ sind gerade abgeschlossen.

Sein Debutalbum „Infinite Love Songs“ wurde von der New York Times unter die zehn besten Album des Jahres 2001 gewählt, er war zusammen mit der Berliner Musikerin Barbara Morgenstern auf einer vom Goethe-Institut organisierten, 34 Städte umfassenden Welttournee, und in Ostasien hat er sich im Laufe der Zeit den Status eines Indiepopstars erspielt und blickt mittlerweile auf 11 Asientourneen zurück.

SCHILF, Filminhalt

Sebastian (Mark Waschke) ist Physikprofessor an der Universität Jena und beschäftigt sich seit Jahren mit Paralleluniversen. Akribisch versucht er, deren Existenz wissenschaftlich zu beweisen.

Sein Studienfreund Oskar (Stipe Erceg), Professor für theoretische Physik am CERN in Genf, belächelt Sebastians festen Glauben an Paralleluniversen und die Viele-Welten-Theorie. Um sich der Beweisführung in Ruhe widmen zu können, bringt Sebastian seinen Sohn Nick ins Ferienlager, während seine Frau Maike (Bernadette Heerwagen) in den Urlaub fährt.

An einer Raststätte verschwindet Nick spurlos und für Sebastian beginnt ein Alptraum…

Physik to go – Schräge Gedankenexperimente!

Physik ist der Ursprung und das Ende von allem. Wem maximale Spannung und geistreicher Thrill nichts anhaben können, dem sei SCHILF wärmstens ans Herz gelegt.

Schrödingers Katze

Foto: X Film

Lebt sie, ist sie tot oder gar beides zugleich?

Seit 1935 zermartern sich ungezählte Physiker das Hirn über das unglückliche Tier, welches der österreichische Mitbegründer der Quantenmechanik Erwin Schrödinger in jenem Jahr ersann. Ihm missfiel, wie bequem es sich seine Kollegen mit den vermeintlichen Tatsachen der Theorie gemacht hatten.

Um sie wachzurütteln stellte Schrödinger kurzerhand ein Gedankenexperiment in den Raum, das noch heute die Forschung antreibt und alle Nichtphysiker verwirrt: Wenn es möglich ist, das etwa ein Atom zugleich intakt und zerfallen ist, wie wäre es dann, wenn an dasselbe Atom eine Katze geknüpft ist, deren Leben mit dem Zerfall des Atoms gleichsam beendet werden würde?

Das Ganze schön in einer Kiste verpackt, sodass man nicht einmal sehen kann, was darin vor sich geht. Wäre das Tier nun gleichzeitig lebendig und tot? In SCHILF löchert der neunjährige Nick seinen Vater, den Physikprofessor Sebastian, mit dieser Frage und selbst der Wissenschaftler kommt in Erklärungsnot. Also keine Sorge, wenn Sie nicht gleich eine Interpretation oder gar Lösung für diese knifflige Frage parat haben!

Das Zwillingsparadoxon

Foto: X Film

Halten uns Reisen jung?

Die Träume von Zeitreisen und von ewiger Jugend sind jedenfalls völlig zeitlos. Albert Einstein kam angesichts der Lichtgeschwindigkeit ins Grübeln und bemerkte vor gut hundert Jahren, dass zwei identisch funktionierende Uhren am Ende einer experimentellen Zeitmessung unterschiedliche Zeiten anzeigen würden.

Vorausgesetzt eins der Modelle verbliebe auf der Erde und das andere wäre währenddessen mit Lichtgeschwindigkeit im All unterwegs. Kämen beide wieder zusammen, wäre auf der Reise-Uhr weniger Zeit vergangen als auf dem zuhause gebliebenen Exemplar.

Würden sich Zwillinge in diesem Experiment versuchen, so käme der Reisende jünger zurück als sein erdverbundenes Ebenbild. Bleibt allein die Lichtgeschwindigkeit – an diesem Punkt hakt die praktische Umsetzung der Sache und die Relativitätstheorie bleibt Theorie. Zumindest heute noch.

Physiker Sebastian wird in SCHILF schon mal mit harten Fakten konfrontiert, wenn die Zeit vor seinen Augen deutlich ins Wanken gerät.

Das Multiversum

Foto: X Film

Viele Menschen fragen sich fast täglich: „Wo gibt’s denn sowas?“ oder: „Ja wo sind wir denn hier?“

Dabei sind sie sich wohl kaum im Klaren, dass das im Grunde die entscheidenden Fragen sind. Laut der Viele-Welten-Theorie gelten die Naturgesetze überall: in allen Universen. Ein Elektron hat überall die gleiche Masse und den Urknall gab es auch überall. Und ja, Sie haben richtig gelesen: in „allen“ Universen.

Denn es gibt nicht nur eines, sondern eine nicht ganz leicht vorstellbare Ansammlung von Universen. Alles, was denkbar ist, existiert darin. Das glauben Sie nicht? Sehen Sie, mit diesem Unglauben hat Physik-Prof. Sebastian seine liebe Not und verliert fast selbst den Glauben an das Multiversum.

Doch dann kommt alles anders, als man denkt, und spätestens wenn Zeit und Dasein aus den Fugen geraten, werden selbst hartgesottene Ignoranten eines besseren belehrt.


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: X Filme Creative Pool, Michael Spalek, Verlag Schöffling & Co.

SCHILF, 7.4 out of 10 based on 48 ratings

3 Kommentare zu SCHILF

  1. Da seid ihr der schnellen copy-Recherche im Klappentext des Buches zum Opfer gefallen. Im Film kommt doch der Kommissar, der im Buch „Schilf “ heißt, gar nicht vor, sondern nur Stipe Erceg als zeitgereister alter Penner…

  2. Das Buch ist besser als dieser Film! Der Versuch, einen reissenden Thriller zu drehen, ist gescheitert. Schauspieler: Die kleine blonde, die die Ehefrau spielt, ist mädchenhaft und wirkt total fad, Mark Waschke und Stipe Erceg sind zwar gute Schauspieler, trotzdem ist der Film leider nicht sehenswert. Schade.

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