„Wenn ein Löwe im rötlichen Morgenlicht aus dem Gebüsch tritt und dröhnend brüllt, dann wird auch Menschen in fünfzig Jahren das Herz weit werden.“ (Bernhard Grzimek)
Inhalt
SERENGETI
Es gibt Hunderte von TV-Filmen jedoch kaum Kinoproduktionen zum afrikanischen Tierleben. Zu den Wenigen seiner „Gattung2 gehört seit dem Februar 2011 der Kinofilm SERENGETI, dessen Titel sich auf den gleichnamige, kenianische Masai Mara Reservat bezieht. Und für alle die es nicht wissen: SERENGETI bedeutet in in der Massai-Sprache „Das endlose Land“.
Ja, dieser Eindruck wird in dem Film tatsächlich vermittelt! Die zentrale, ausgedehnte, flache Savanne stellt sich für den Zuschauer wirklich endlos dar. Fast baumlos erstreckt sich das vom Vulkanismus geprägte Ngorongoro-Schutzgebiet (Weltnaturerbe seit 1979) bis zum höchsten Berg, der etwa 1.850 m über dem Meeresspiegel liegt. In dessen vorgelagerter Ebene leben mehr als 1,6 Mio Pflanzenfresser (Thomson- und Grantgazellen, Steppenzebras und Afrikanische Büffel etc.) und natürlich Tausende von Raubtieren. Aber das wissen wir ja im Grunde alles…
SERENGETI im Kino
So scheint es ziemlich aussichtslos neues Interesse beim Zuschauer zu wecken – und doch war das Kinoprojekt SERENGETI längst überfällig.
Weshalb? – nach den überwältigenden Dokumentationen UNSERE ERDE und UNSERE OZEANE bzw. 50 Jahre nach dem Oscar®-gekrönten Film SERENGETI DARF NICHT STERBEN von Bernhard Grzimek, präsentiert Universum Film ein wirklich einmaliges Leinwandnaturerlebnis. SERENGETI ist jedoch nicht nur berührend, es ist vor allem bildgewaltig. Unter der Regie von Reinhard Radke und mit Hardy Krüger jr. als Sprecher wird das Leben dieser einzigartigen Landschaft erstmals in Kino-High-Defination-Qualität gezeigt.
HD für’s Kino
Das Kino ist für Tierdokumentationen wesentlich besser geeignet als das Medium Fernsehen. Der Grund: Die Bilder können trotz LCD- und Plasmapaneels bzw. HDTV auf den vergleichsweise immer noch relativ kleinen TV-Schirmen nicht den visuellen Reiz bieten, wie es wahre Größe bzw. die Kinoleinwand kann. Nur dort wird die Möglichkeit geboten, der Weite und Erhabenheit einer Landschaft gerecht zu werden. Man kann sich „umsehen“ und in Ruhe Details wahrnehmen, die bei den zwangsläufig schnellen TV-Schnitten untergehen.
Dabei hat es durchaus Versuche gegeben, dies mit 35mm-Kameras umzusetzen – zum Beispiel SERENGETI SYMPHONY von Hugo van Lawick. Aber das große Format erfordert enorme Objektive, die zu schwer für dynamische Aufnahmen von Tierverhalten werden. So war Lawicks Film vor allem eine künstlerische Hymne auf die Schönheit der Landschaft und mit klassischer Musik für den Soundtrack.
Erst die Entwicklung hochauflösender Chips für Videokameras bot endlich die Möglichkeit, opulente Bilder für die große Projektion zu drehen, und dabei durch handliche Objektive, trotzdem die vom Fernsehen her gewohnten dramatischen Tieraufnahmen zu erstellen.
Zeitlupenbilder, lange die Domäne der 16mm-Filmkameras im Tierfilm, sind inzwischen ebenfalls mit Videokameras in bisher unerreichter Qualität und zeitlicher Auflösung möglich. Und deshalb wurde es geradezu höchste Zeit, dies alles in dem Naturfilm SERENGETI auf die große Leinwand zu bringen…
SERENGETI, Filmkritik
Der kritische Betrachter wird in SERENEGETI sicher die Aussage zur Bedrohung der paradiesischen Region vermissen.
Natürlich wäre es kein Problem gewesen, die üblichen bekannten Fakten über Wilderei und Landhunger, vor allem aber über die aktuelle Bedrohung der Wanderung der Tiere durch die von Tansania geplante Fernstraße durch die Serengeti aufzugreifen. Die Filmemacher haben sich jedoch bewusst dagegen entschieden.
So erzeugt der Film SERENGETI eine eher andächtige Ergriffenheit vor der Monumentalität und Schönheit dieses Naturraums – die mit sicher gut gemeinten Belehrungen leicht zerstört werden könnte.
Denn es gibt eine Zeit zum Genießen und es gibt eine Zeit, sich politisch zu engagieren. Beides ergänzt sich durchaus, aber sollte nicht immer vermischt werden. Vielmehr möchten die Bewohner, die Tiere dem Zuschauer diesmal ihre ungeteilte Bewunderung abtrotzen. Das, denke ich ist der Hauptansatz des Projekts und ist auf den Punkt gelungen.
Und wenn der Zuschauer entspannt und mit Respekt vor diesen Geschöpfen aus der Vorstellung geht, dann hat sich auch der ganze technische Aufwand mehr als gelohnt…
SERENGETI, Filminhalt
Wenn man vom tansanischen Kraterhochland in die Serengeti kommt (der Hauptzugang für fast alle Besucher), findet man sich in einer archaischen Landschaft wieder.
So muss Afrika ausgesehen haben, bevor der Mensch auftauchte: Der Besucher durchfährt zwei flache Flussbetten, die beiden Arme der Olduvai-Schlucht. Die hier ausgeführten Ausgrabungen haben ergeben, dass tatsächlich und vor etwa zwei Millionen Jahren Frühmenschen in dieser Umgebung lebten. In einer Landschaft, die ziemlich genau der entspricht, welche wir heute noch vorfinden.
Unter einem endlosen Himmel breiten sich Ebenen aus, flach wie ein Tisch, am fernen Horizont verschwimmen Berge im Dunst. Es ist nicht verwunderlich, dass viele Leute sich hier instinktiv wohlfühlen. Klima, Pflanzen, Tiere: Alles scheint zu stimmen. Und von hier sind Menschen aufgebrochen, die Welt zu erobern!
Ebenso spektakulär: Von Dezember bis Mai kann man in einem üppig grünen Land urplötzlich in Herden von mehreren 10 000 Tieren geraten. Den Rest des Jahres flimmert die Luft über verdorrten Halmen, Staubteufel wirbeln Sand empor und in der wabernden Hitze tanzt weit über dem Horizont, nur die Fata Morgana ferner Gazellen..
Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Universum Film SERENGETI ,
Guter Post. Kann nicht schaden, sich mit dem Thema genauer auseinander zusetzen. Ich werde auch die nächsten Artikel verfolgen.
Hallo,
habe soeben den Film „Segengeti“ mit meiner Frau und meiner 6-jährigen Tochter im Kino gesehen. Anschließend war ich enttäuscht vom Film. Hier meine Kritikpunkte
1.) Kann man sicher verschmerzen, aber wenn nach der Krodokilattacke das Gnu entkommen konnte und der Off von einer Anthilope redet, frage ich mich, wer diese Texte schreibt bzw. kontrolliert.
2.) Viel wichtiger finde ich, dass gezeigte einmalig schöne und selten Tiere noch nicht mal beim Namen genannt werden.
3.) Der Film hieß doch „Serengeti“ und nicht „Der Weg der Gnus“. Gnus waren zu 80% die „Hauptdarsteller“, dann noch die Geparden und Löwen. Insekten, Kleintiere, Leoparden (2 * kurz gezeigt), Vögel und und und – von der tierreichen Serengeti wurde m.E. Null gezeigt, was ich am meisten bedauert habe.
4.) Für Kleinkinder ist der Film nichts: Löwe erlegen Gnu, Krokodile erlegen Gnu fast, später dann doch erfolgreich, Gepard erleigt Anthilope – Gibt es nichts anderes?!!?
5.) In der Vorschau sind sehr imposante Naturaufnahmen zu sehen. Das sind allerdings genau die, die auch im Film zu sehen sind, mehr gibt es nicht.
6.) Von der Fauna der Serengeti wurde nahezu nichts berichtet.
Ein enttäuschter Kinobesucher.
Hab mir heute den Film auf DVD gekauft und erwartungsvoll gleich angesehen.Tolle Aufnahmen, ohne Zweifel, aber ich schliesse mich in weiten Teilen dem Vorkommentar an. Es geht fast ausschliesslich um Gnus, deren Wanderung und /oder die Jagd der Löwen, Geparden und Krokodile. Toller Film, bin aber trotzdem ein bisschen enttäuscht!