Berti Vogts tat es, Franz Beckenbauer, Hildegard Knef, Rudolf Augstein und Willy Brandt auch: Von 1964 bis Ende der 80er Jahre war Super-8-Filmen Hobby für Millionen Menschen.
Inhalt
SUPER 8
1970 gingen in der Bundesrepublik zehn Millionen Super-8-Filme über die Ladentheken, 1980 waren es fast 20 Millionen. Möglich gemacht hatte den Boom eine geniale Erfindung: Ein 15 Meter langer Film in einer Kassette, den der US-Konzern Kodak 1964 auf den Markt brachte. Der Super-8-Film schnurrte binnen drei Minuten und zwanzig Sekunden durch die Camera und nur so ließen sich Urlaubs- und Familienfilme machen. Allerdings, zunächst ohne Ton…
SUPER 8 im Kino
Mit SUPER 8 schuf Regisseur J. J. Abrams eine Hommage an seine Kindheit und an die Zeit, in der Super-8-filmen „State of the Art“ war. Abrams, der sich als Produzent von Kinohits wie CLOVERFIELD, STAR TREK oder der erfolgreichen TV-Serie LOST als Genre-Spezialist etablierte, dringt dabei gemeinsam mit Produzent Steven Spielberg imaginär in das geheimnisumwobene, militärische Sperrgebiet der Area 51 ein und schockt die Kinozuschauer mit marzialischem Soundanlagen-Zerstörungs-Potenzial, das in einer unglaublichen Theorie mündet!
In rasanten, authentischen und effektgeladenen Bildern erzählt der filmverrückte Abrams ein außergewöhnliches Abenteuer um eine Gruppe von Kids, die Ende der Siebziger einen Sommer erleben, den sie nie vergessen werden: Denn als die sechs Teenager zu einer Super 8-Kamera greifen, um einen Film zu drehen, ahnen sie nicht, wie gruselig die Bilder sein werden….
SUPER 8 vs. CLOVERFIELD ?
Wie Abrams zudem bestätigte, wird das Filmprojekt SUPER 8 in keiner Weise mit CLOVERFIELD in Verbindung stehen. Im Vorfeld gab es bereits Diskussionen über ein mögliches Pre-oder Sequel. Keine Frage von Anfang an war indes, ob Abrams wieder mit Monster-Designer Neville Page gemeinsame Sache machen würde.
Im Thriller SUPER 8 zeichnet Page für die Gestaltung der Monster verantwortlich. Page war oder ist zudem an folgenden Projekten beteiligt: NARNIA, AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA, PIRANHA 2, TRON LEGACY und STAR TREK 11. Doch wo Licht, gibt es auch Schatten – und so musste der Designer in der Vergangenheit einiges an Kritik einstecken bzw. speziell was das Monster in STAR TREK 11 betrifft. Das Monster sah wirklich beschissen aus!
SUPER 8, Filmkritik
Das Steven Spielberg als Produzent „seinen“ Filmemachern gern die Inszenierung ihrer Werke vorschreibt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Oder wie es J.J. Abrams süß-säuerlich formulierte: „Steven hat sich eingebracht“.
Ebenso ist Spielbergs Hang zur moralischen Botschaft und Phatos bekannt. So wurde für die Remastered Version von E.T. DER AUSSERIRDISCHE, Selbiger digital um alle Waffen erleichtert. Aber was mag dann entstehen, wenn dieser Mann ein klassisches Monster-Movie produziert?
Die Antwort: Wenige, spannende Momente, in denen fast unsichtbare Aliens munter aber relativ unblutig ihr menschliches Umfeld dezimieren. Oder mit anderen Worten: SUPER 8 ist einen typisch amerikanischer Plot, der mit lauen CGI-Effekten aufgepeppt wurde und aus meiner Sicht deshalb kein Glanzpunkt in der Science Fiction-Filmwelt!
Und die Moral von der Geschicht‘: Vielleicht sollten Hollywoods Filmemacher in Zukunft wieder etwas eigenständiger arbeiten – sich unabhängiger geben!
Anmerkung: Wir Zuschauer haben teilweise keine andere Möglichkeit als die deutsche Version eines Films oder einer Serie über uns ergehen zu lassen. Herauskristallisiert hat sich dieses Problem mit dem Beginn der Tonfilme, Ende der zwanziger Jahre.
Um die Filme weiterhin international vorzuführen, musste der nun auch in Dialogen vorhandene Inhalt verständlich sein. Die Verwendung von Untertiteln wurde von der Mehrheit der Kinobesucher nicht akzeptiert. So entstanden 1932 die ersten Synchronisationsfirmen in Deutschland.
Argumente:
1. Jeder hat eine eigene Stimme und passt am besten zu einer Person. Und wer einmal bei einer DVD zwischen Deutsch und Englisch switch, wird feststellen, dass die englische Stimme immer besser passt.
2. Es gibt viel zu wenig Synchronsprecher: Wenn ich einen Film sehe – höre ich oftmals eine Stimme, die ich eigentlich einem anderen Gesicht zuordnen möchte.
3. Geht gar nicht: Ganz schlimm wird es, wenn ein Schauspieler mehrere Synchronsprecher hat. Entweder grundlos bzw. zu hohe Gehaltsvorstellungen (siehe FLUCH DER KARIBIK 4 und Jonny Depp) oder weil der Synchronsprecher stirbt (Extremfall).
4. Der Wortwitz geht einfach verloren, da kann man sich noch so viel Mühe geben – Einiges lässt sich einfach nicht übersetzen.
5. Sprache/Akzente: Ein „berlinernder“ Protagonist aus Paris oder New York – furchtbar!
und 6. die Akustik. Ja es stimmt, im Original wird oft nicht nachvertont. Warum auch?! Im Gegensatz die Synchronisation. Hier liegt die Sprache dann einfach auf dem ganzen Film und man hört viel weniger deutlich, ob jemand draußen, in einem engen Gang oder beispielsweise in einer Kirche steht.
Speziell beim Anschauen und dem Vergleich des originalen- und synchronisierten Film SUPER 8 offenbart sich meiner Meinung nach dieses schon oft angesprochene Manko der Film-Synchronisation eklatant. Insbesondere bei den Kinderstimmen klingt das einfach nur gruselig!!
Deshalb: Es ist eigentlich immer empfehlenswert, erst die Filme im Original zu schauen und dann in der Heimatsprache. Somit kann die Enttäuschung auch gerne einmal andersherum sein: Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Wer nicht so gut Englisch versteht, lernt auf diesem Wege zumindest schnell dazu und es ist immer ein Erlebnis, das wahre „ICH“ einer Darstellung kennen zu lernen.
SUPER 8, Filminhalt
Es ist stockfinstere Nacht. An einer abgelegenen Zugstrecke wollen die Freunde gerade ein paar Szenen drehen, als sie Zeuge eines grausamen Vorfalls werden: Ein Pickup rast auf den Gleisen direkt auf einen entgegenkommenden Zug zu und prallt frontal mit ihm zusammen. Die Stille der Nacht wird durch das ohrenbetäubende Bersten von Metall und der grellen Explosion des Benzintanks zerstört, gefolgt von einem rasenden Feuerball, aus dem sich der entgleisende Zug seinen Weg mit roher Gewalt bahnt.
Fassungslos starren die Teenager auf die rauchenden Trümmer, als ihnen ein unheilvolles, mächtiges Pochen in einem der Waggons ihnen Angstschauer über den Rücken jagt. Was auch immer sich dort den Weg nach draußen bahnen will, hat mit menschlicher Kraft nichts zu tun. Panik bricht aus, und die Super 8-Kamera wird Zeuge eines Vorfalls, den es später so nie gegeben haben wird…
Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Paramount Pictures Germany, Frank Blessin SUPER 8,
Was ist denn das für eine Kritik!?
Wo geht es denn da um den Inhalt des Film’s?
Dann doch lieber keine Kritik schreiben,wenn sowas dabei raus kommt.
sorry,aber das hätte meine kleine Schwester besser gemacht.
Hallo Mathias, vielen Dank für deinen Beitrag. Kritik entsteht immer im Auge des Betrachters. Mein Augenmerk lag diesmal auf der Synchronisation des Films SUPER 8. Beim nächsten Film gibt es vielleicht eine andere Priorität. Die angestrebte Meinungsvielfalt bzw. auch mal das Mischen von Tagesereignissen und allgemeinen Informationen mit den Themen die Kino und Film betreffen, ist so zu sagen die Intension dieses Film-Blogs. Und ich hoffe damit, ein wenig und durchaus gewollt, etwas Abwechslung in den sonst üblichen und ziemlich eng gefassten Kritik-Rahmen zu bringen. Das Dir mein Beitrag zu SUPER 8 nicht gefallen hat, ist schade! Aber letztendlich möchte ich das aus dem angespochenen Grund auf sich beruhen lassen. Wenn deine kleine Schwester eine eigene Meinung zu Spielbergs SUPER 8 hat und diese in einen Text ausdrücken möchte, steht es frei, das auf FILMKRITIKER.com zu veröffentlichen. Gastautoren sind jederzeit willkommen! (siehe Artikel „BUSHIDO im Kreuzfeuer der Kritik“)
Beste Grüße, die Redaktion
Die o. a. Kritik kan ich nicht teilen. Ich habe einen spannenden Film im angenehm-klassischen Stil ohne Überstrapazierung der Trickkiste mit viel Witz und Anspielungen auf frühere Spielberg-Filme gesehen. Eine Verneigung des Regisseurs JJ Abrams vor seinem Mentor – ja. Schätze aber grundsätzlich, dass den Film die Gruppe der 40+ anders sieht als jüngere, die vielleicht die Meta-Ebene der Anspielungen mangels Kenntnis der Filme gar nicht erkennen können und außerdem – verständlicherweise – den Zeitgeist der End70er/Anfang80er, den der Film vermittelt, nicht spüren, weil sie in der Zeit nicht aufgewachsen sind. Bezüglich der Synchronisation kann man zwar immer grundsätzlich pro oder contra argumentieren. Im vorliegenden Film fand ich aber nichts vervorstechend Schlechtes an der Synchro. Denjenigen jedenfalls, die Spielberg mögen und die in die o.g. Altersgruppe fallen, ist der Film aus meiner Sicht definitiv zu empfehlen.