Dass Michael Moore ein kritischer Geist und guter Filmemacher ist, hat er in der Vergangenheit oft unter Beweis gestellt. Dass DOKU-Moore nebenher durchaus Qualitäten als Filmkritiker vorweist, war mir bis dato neu – freut jedoch umso mehr.
Inhalt
TROUBLED WATER
Aber was hat Michael Moore mit Bridge Over Troubled Water zu tun? Die Antwort: Das norwegische Drama TROUBLED WATER (Originltitel: DE USYNLIGE) bezeichnete Michael Moore als den besten Film des Genres, den er seit Jahren gesehen hat.
Und um es kurz zu machen, dieser Meinung kann ich mich voll und ganz anschließen. TROUBLED WATER ist eine absolute Perle in der Filmlandschaft – ganz großes Kino! (mehr dazu in der Filmkritik)
2D TROUBLED WATER kontra 3D Kinobombast
Bei all der „Goldgräberstimmung“ bzw. Euphorie, welche die Wiederentdeckung des 3D-Verfahrens für die Kinos hervorgerufen hat (siehe beispielsweise ALICE IM WUNDERLAND, ist es sehr angenehm zu wissen, dass man durchaus auch ohne Spezialbrillen noch eine Filmwelt betreten kann, die den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen vermag.
Dies zu bewerkstelligen mag zugegeben etwas schwieriger sein, aber es beinhaltet für den Regisseur auch die Möglichkeit, sich damit nicht hauptsächlich und ausschließlich auf die Wirkung dieser zweifellos beeindruckenden Technik verlassen – zu wollen…
TROUBLED WATER im Kino
Dem norwegischen Regisseur Erik Poppe (u.a. A SOMEWHAT GENTLE MAN) ist dieses cineastische Kunststück gelungen und mit vergleichsweise Low-Technik hat er ein beindruckendes Meisterwerk auf die Leinwand gezaubert. Mittelpunkt der mit Hoch-Spannung erzählten Story, die wie schon der Titel vermuten lässt von „unruhigen Gewässer“ und von Fragen nach Schuld und Vergebung erzählt, ist die Geschichte eines verurteilter Mörders…
TROUBLED WATER, Filmkritik
TROUBLED WATER ist ein Meisterwerk über Schuld und Sühne, Hass und Vergebung – und ein Film über die Liebe!
Psychologisch dicht und spannend wie der Krimi EIN EINFACHER PLAN, nordisch kühl und doch hitzig wie der Thriller NO COUNTRY FOR OLD MEN, wird alles mit ausgeklügelten Schnitt-und Zeitsprüngen gepaart, dass nur durch die Interpredation von Johann Sebastian Bach’s Orgelpartituren eine Steigerung erfährt.
Der Darsteller Pål Sverre Valheim Hagen wurde für seine Rolle in TROUBLED WATER deshalb zu Recht mit dem norwegischen Filmpreis ausgezeichnet. Nicht minder beeindruckend die beiden weiblichen Protagonisten Trine Dyrholm als Agnes und Ellen Dorrit Petersen im Part der hübschen Pastorin.
Fazit: TROUBLED WATER ist durch seine gewaltigen, dabei trotzdem bescheidenen und taufwasserklaren Bilder, sowie den unter die Haut gehenden Soundtrack ein Film, den der Zuschauer auch nach Jahren nicht vergessen wird!
TROUBLED WATER, Filminhalt
Wegen guter Führung wird Jan Thomas Hansen (Pål Sverre Valheim Hagen) nach acht Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen: Verurteilt wurde er für ein Tötungsverbrechen an einem Kind, das er als Jugendlicher begangen hat.
Im Zuge seiner sozialen Wiedereingliederungsmaßnahme wird ihm eine Stelle als Organist angeboten, die von seinem Gefängnispfarrer vermittelt wird. Um die Spuren der Vergangenheit, seine Identität zu verwischen stellt er sich beim Vorstellungsgespräch mit dem zweiten Vornamen vor…
Nachdem Thomas auch eine kleine Wohnung zugewiesen bekommt, sich langsam von der Gesellschaft akzeptiert fühlt, verliebt er sich an seinem Arbeitsplatz in die alleinerziehende Pastorin Anna (Ellen Dorrit Petersen) und kümmert sich hingebungsvoll um deren kleinen Sohn.
Alles mutet somit oberflächlich betrachtet wie ein Ex-Häftlings-Märchen an – wären nicht die surrealen Geister, von denen Jan Thomas verfolgt wird. Audruck findet das besonders in jenen Momenten, in denen Thomas mit seinen aufgewühlenden Orgelspiel die gesamte Gemeinde erbeben läßt.
Eines Tages, im Verlaufe eines Schulklassenbesuchs und nach einem Konzert wird Thomas davon unterrichtet, dass sein ungewöhnliches Spiel eine Frau zu Tränen gerührt hat…!
Die Frau heißt Agnes (Trine Dyrholm, IN EINER BESSEREN WELT) und sie trauert immer noch intensiv um ihren Jungen, der vor acht Jahren an den Ufern eines kleinen Flusses im Herzen von Oslo am heller lichten Tag spurlos verschwandt…
Bald stellt sich heraus, dass Opfer und Täter sich faktisch in einem Raum gegenüber sitzen. Aber auf Agnes drängende Frage, was den genauen Tathergang betrifft, kommt Jans nur ausweichende und stoische Antwort: „Es war ein Unfall“. Agnes reagiert zunehmend aggressiver und der Moment der Entscheidung: Vergeltung oder Vergebung – rückt näher…
Studio / Verleih / Bild- und Textnachweis: Kool Filmdistribution TROUBLED WATER,
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